Fünf Tipps für produktives Arbeiten

Fünf Tipps für produktives Arbeiten

Routinen sind für produktives Arbeiten unbedingt nötig – auch wenn sie einem freien Geist im ersten Moment als absoluter Graus erscheinen. Mein Freund und ich verschlingen seit Jahren alles, was uns zum Thema Routine in die Hände fällt: Bücher, Blog-Posts, Youtube-Videos. Bis vor einigen Monaten konnte ich mich aber nicht einmal zu einer Morgen-Routine überwinden. Jede Art von Regel läßt mich nämlich sogleich ans Ausbrechen denken – zumindest dann, wenn ich sie mir selbst auferlege…

An einem regnerischen Nachmittag letzten August fiel mir dann ein Buch in die Hände. Es trug den Titel Musenküsse. Die täglichen Rituale berühmter Künstler.

Darin geht es um die Tagesabläufe berühmter Denker, Künstler und Politiker. Ich habe es verschlungen! Es war unglaublich spannend herauszufinden, welche Gewohnheiten und selbstauferlegte Regeln Menschen, die etwas (er)schaffen, befolgen. Wie kriegen sie die Gedankenflut in den Griff? Wie gestalten sie einen produktivitätsfördernden Tagesablauf? Und wie gelingt es ihnen, ihre Ideen umzusetzen?

Bei mir sah’s morgens nämlich so aus: langsam wach werden, noch ein bisschen kuscheln, richtig wach werden, BOOM!! Gefühlte 7000 Gedanken gleichzeitig. Absoluter Overload schon bevor’s das erste Bein aus dem Bett geschafft hatte! Ich war teilweise regelrecht überfordert. Und was macht man, wenn man sich überfordert fühlt? Decke über den Kopf und erst mal eine Runde weiter schlafen (nicht, dass ich das je als Option in Erwägung gezogen hätte…*hust hust).

Das wirklich Ärgerliche daran war allerdings, dass nicht alle Gedanken mit wichtigen Dingen zu tun hatten. Da ging’s auch darum zu entscheiden, ob ich erst mit dem Hund raus gehen oder frühstücken sollte. Ich hatte vor Ewigkeiten schon mal was über Entscheidungsmüdigkeit gelesen und war mir deshalb im Klaren darüber, dass einen JEDE Entscheidung – egal ob wichtig oder weniger wichtig – ordentlich Kraft kostet.

Ich begann noch am selben Abend damit, das Buch zu lesen. Manche der beschriebenen Personen standen im Morgengrauen auf. Andere waren vor Mittag nicht ansprechbar. Einige konsumierten bewußtseinserweiternde Substanzen, andere lebten beinahe asketisch. Selbst in ein und derselben Berufssparte waren die unterschiedlichsten Routinen, Gewohnheiten und Erfolgsrezepte zu finden.

Allen gemein war aber, dass sie einen festen Tagesablauf hatten. Das machte sie produktiv. Wer nämlich nicht ständig neu entscheiden muss, wann er aufsteht, wann er isst und ob er morgens Sport macht, hat mehr Kapazitäten für die wirklich wichtigen Dinge.

Mein erster Rat – vor allem für die Home-Office-Leute unter euch – lautet also:

 

1.Routinen befolgen

Wenn man – nach einigen Jahren des Herumprobierens – einen Ablauf gefunden hat, der einen produktiv sein läßt, dann sollte man ihn beibehalten. Sei es, dass man morgens Sport macht oder meditiert, oder um Punkt 13:00 eine halbe Stunde in den Park geht: wenn man sich durch solche Dinge den Tag leichter macht und in den für die Arbeit eingeplanten Zeiten produktiv ist, ist alles recht.

Während ich meine Studienabschlußarbeit schrieb, war ich oft bei meiner Großmutter. Da gab’s täglich um Punkt 12:00 Mittagessen. Nach diesem Fixpunkt konnte ich meinen ganzen Tag ausrichten. Das ließ mich wesentlich produktiver sein, als zuhause in meiner Wohnung strukturlos vor mich hin zu arbeiten.

 

2.Achtsamkeit üben

Achtsamkeit zu üben ist in unserer schnellen Welt nicht einfach aber umso wichtiger. Viele von uns sind ständig mit Dingen beschäftigt die entweder bevor stehen oder – noch schlimmer – der Vergangenheit angehören (und damit ohnehin nicht mehr beeinflußt/geändert werden können).

Als Freiberufler, der womöglich von zuhause arbeitet, ist es ungemein wichtig, sich auf eine Sache konzentrieren zu können. Mit Sicherheit gäbe es nämlich immer genügend andere Dinge in Reichweite, die eine Aktion von uns erfordern – Staubsaugen zum Beispiel. Aber so kommt man nicht weiter. Und ist abends frustriert.

Morgens meditiere ich. Das ist mein Weg, Achtsamkeit zu üben. Ich sitze einfach in Stille auf meiner Yogamatte und atme. Manchmal habe ich auch Lust auf eine guided mediatation. Hier gibt es dazu eine Fülle von Angeboten. Alles ist erlaubt.

Wichtig ist, dass man sich nicht entmutigen läßt. Ich hatte während der letzten Jahre immer wieder probiert, morgens mit Meditation in den Tag zu starten – allerdings mit völlig überzogenen Erwartungen daran und dadurch mäßigem Erfolg weshalb ich es immer relativ bald wieder bleiben ließ.

Diesmal machte ich mich frei davon. Ich wußte schon, dass ich nicht innerhalb weniger Atemzüge in einen Trance-Zustand gelangen, der mich von sämtlichen Beschwerlichkeiten dieser Welt befreien würde. Meditieren muss man nämlich üben. Da geht nix von heute auf morgen. Meditation ist quasi ein Ausdauersport! Dafür nehme ich mir circa 15 Minuten Zeit. Einen besseren Start in den Tag kann ich mir mittlerweile nicht mehr vorstellen.

Vor allem beruhigt es den Geist und das ist es, was ich brauche.

 

3.Frühstücken

Der Tag beginnt also mit Meditation und ein bisschen Stretching. Danach frühstücke ich.

Früher habe ich gerne mal schnell einen Kaffee runter gelassen (Nespresso gibt’s hier schon lange nicht mehr) oder Tee gemacht und mich damit im Pyjama an den Laptop gesetzt um Emails zu lesen. In den seltensten Fällen habe ich was gegessen. Das hat dann natürlich zu einem absoluten Konzentrationsloch am späten Vormittag geführt. Oft habe ich dann vor lauter Hunger alles mögliche gefuttert. Danach war ich oft matt und an produktives Arbeiten kaum noch zu denken.

Mittlerweile frühstücke ich. Egal, ob es sich um ein Müsli oder eine Scheibe Butterbrot mit Schnittlauch drauf handelt. Wichtig ist, was zu essen. Welches Auto fährt schon mit leerem Tank? Eben!

 

4.Raus gehen

Ich habe zum Glück einen Hund. Da muss man morgens so oder so raus. Die frische Luft hilft einem dabei, einen klaren und wachen Geist zu bewahren. Sie lüftet quasi das Hirn durch. Außerdem trifft man Leute, plaudert vielleicht ein bisschen und kann sich während dem Spaziergang überlegen, welche Ziele man sich für den Tag vornehmen möchte.

Wenn man zurück an den Arbeitsplatz kommt ist man erfrischt und der Tatendrang ist erwacht. Bei mir funktioniert das wunderbar!

 

5.Das Ordnersystem

Bis vor einigen Monaten hatte ich die Angewohnheit immer an die siebzehn To-Do-Listen parallel zu führen. Ich habe sie dann zwar immer mal wieder auf eine Liste zusammengekürzt, aber trotzdem waren’s innerhalb kurzer Zeit wieder mindestens drei. Total unübersichtlich!

Dann las ich in Die Macht der Disziplin. Wie wir unseren Willen trainieren können über einen fantastischen Weg, Ordnung in die Listen zu bringen. Anstatt eine Liste zu haben, mit der man sich Tag für Tag herum ärgert, arbeite ich mittlerweile mit folgendem System:

für jeden Wochentag gibt’s eine Flügelmappe. Am Sonntag Abend überlege ich mir, was von der To-Do-Liste an welchem Tag erledigt werden soll. Ich ordne auch Rechnungen, Artikel etc. in diese Mappen ein. Mit dieser einfachen Methode gibt es kein Chaos am Schreibtisch und ich habe trotzdem alles im Blick.

 

Mein Bonus-Tipp ist Geschmacksache…

Emails erst nach Mittag abrufen – sonst hört das Mails checken den ganzen Tag über nicht mehr auf. Und man drückt sich dadurch vor der richtigen Arbeit.

 

Diese fünf Tipps für produktives Arbeiten helfen mir dabei, am Abend nicht das Gefühl zu haben, den ganzen Tag auf den Beinen gewesen aber kaum etwas geschafft zu haben. Wenn sämtliche Tätigkeiten ineinander fließen und man von zuhause arbeitet, ist es gar nicht so leicht, sich auf eine Sache zu konzentrieren. Irgendwas ist schließlich immer aufzuräumen, zu putzen oder auf jeden Fall noch zu erledigen bevor man sich hinsetzen und kreativen Dingen widmen kann.

Ich habe immer mehrere „Baustellen“ gleichzeitig. Das gefällt mir und ich bin unglaublich froh über diese einzigartige Konstellation von Projekten. Aber diese Art zu arbeiten verlangt auch nach einem strukturierten Tagesablauf um sich nicht zu verzetteln.

Was hilft euch dabei, euch vor Entscheidungsmüdigkeit zu schützen und den Kopf zu behalten?

 

 


Musenküsse. Die täglichen Rituale berühmter Künstler.


Die Macht der Disziplin. Wie wir unseren Willen trainieren können.

 

Comments (5)

  1. Freut mich, dass die Seite endlich online ist 🙂
    Sehr interessanter Beitrag – ich brauch auch Routinen um meinen Tag zu strukturieren. Die Morgenroutine ist schon sehr verinnerlicht aber bei der Abendroutine bin ich noch dran 🙂

    Alles Liebe,
    Kathie

    Kathie
    1. November 2016 Antworten
    • Danke 🙂 meine Abendroutine ist momentan leider schrecklich: Walking Dead schauen – 2 Folgen Minimum pro Abend

      1. November 2016 Antworten
      • Kann ich nachvollziehen das mit TWD! 😉 Super Beitrag! Find mich in vielen Dingen wieder. Meine Routinen lassen derzeit zu wünschen übrig. Aber DANKE für die Erinnerung da wieder etwas mehr hinzuschauen. <3

        Eva
        2. November 2016 Antworten
        • ihr hättet uns diese Serie NIEMALS empfehlen dürfen!! ;D Danke dir für das Feedback zum Beitrag :*

          3. November 2016 Antworten
      • Hihi 🙂

        Katharina Job
        2. November 2016 Antworten

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